Die Erfolgsgeschichte des Quartierladens im Inneren Lind geht weiter. Das Bioladen-Popup «Holabox» darf bleiben. Eine ausserordentliche Genossenschaftsversammlung hat am Donnerstag einstimmig grünes Licht gegeben.
Frischer Wind im Innern Lind
Noch im Sommer klagte die Quartierzeitung über fehlende Partizipation im Inneren Lind und über die Schwierigkeiten, die ein Generationenwechsel auch für ein Quartier bringt. Davon war am Donnerstagabend im Mehrzwecksaal Teuchelweiher nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil. Der neue Laden hat nicht nur neue Produkte, sondern ganz viel frischen Wind ins Innere Lind gebracht.
Produkte für bessere Welt
Der Hofladen in der Stadt, wie die Betreiberin «Holabox» ihr Konzept umschreibt, sei mehr als ein Laden. Er verkörpere ein ganzes Lebensgefühl, sagte die Geschäftsführerin und Mitinhaberin des Bio-Startups, Manuela Förtsch am Donnerstag vor der Versammlung. Ihre Vision sei, dass man mit dem Einkauf nachhaltiger Produkte zu einer besseren Welt beitragen könne und man den Weg des Produktes vom Bauern zur Kundin so kurz wie möglich halte. Dies ist ein zentraler Punkt des neuen Konzeptes, der offensichtlich auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Inneren Linds überzeugte. Nach vier Monaten Versuchsphase ist die Begeisterung an diesem Abend unüberhörbar, wie man den Voten der Anwesenden entnehmen kann. «Ich muss mich jetzt nicht mehr am Abend am Bahnhof nach der Arbeit durch die Schlange im Coop quälen.» Die täglichen Öffnungszeiten von 7.00 Uhr bis 21.00 Uhr ermöglichten ihr ein anderes Einkaufsverhalten, sagte zum Beispiel eine Kundin treffend. Man habe sich mit dem neuen Laden endgültig von der Vorstellung gelöst, dass die Quartierbewohner hier ihren Wocheneinkauf machen, erklärte darauf die Arbeitsgruppe, die das Versuchsprojekt im Sommer nach der Schliessung des alten Ladens innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt hatte. "Euses Lädeli" ist nun zum Bioladen in Deiner Nähe geworden.
Mehr als ein Laden
Der moderne Laden mit Selbstbedienung und Self-Check-Out hat mit dem alten Tante-Emma-Laden, der von der Zahnbürste bis zu Strümpfen dereinst alles verkaufte, kaum mehr etwas gemein. Dafür widerspiegelt er einen neuen Zeitgeist, in dem eben auch Nachhaltigkeit ihren Platz habe, beschreibt die Arbeitsgruppe das Konzept. Deshalb seien regelmässig auch die Produzentinnen und Produzenten, der im Laden erhältlichen Bio-Produkte vor Ort. Solche Degustationen seien mehr als ein reiner Verkaufsanlass, sagt Pascal Nufer aus der Arbeitsgruppe dazu. «Da der neue Laden nicht mehr voll bedient ist, versuchen wir mit solchen Anlässen auch kleine Events zu schaffen, die das Lokal und den Platz davor zu einem Quartiertreffpunt machen.» Schon am Dienstag ist der nächste Anlass, an dem man den frischen Wind im Quartier spüren kann: Ein Christbaumverkauf, mit Glühwein, Glühmost und erstmals auch mit einer Weindegustation soll dem Inneren Lind etwas Weihnachtsstimmung bringen.
Neue Verwaltung
Mit dem Grünen Licht für eine neue Zukunft des Quartierladens wählte die Versammlung auch einen Vorstand, der sich neu aus den Mitgliedern der Arbeitsgruppe «Neues Lädeli» zusammensetzt. Das Amt der bisherige Präsidentin Andrea Renggli übernehmen Andreas Stadelmann und Pascal Nufer im Co-Präsidium. Marco Frei, Matthias Fehlmann und Tamara Rechenmacher ersetzen weitere, freiwerdende Sitze in der Verwaltung der Ladengenossenschaft.
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